Wandern funktioniert nur im Frühling, Sommer und Herbst? Das stimmt so keineswegs, denn der Rothaarsteig als einer der bekanntesten Fernwanderwege Deutschlands offenbart auch im Winter eine besondere Seite und kann das gesamte Jahr von Wandernden für eine Auszeit in der Natur genutzt werden. Die Erlebnisse im Winter auf dem Rothaarsteig faszinieren Naturliebende und Wandernde gleichermaßen. Die verschneite Landschaft, die klare Luft und die Stille in den Wäldern machen diese Wanderungen im Winter zu besonderen Erlebnissen.
Der Rothaarsteig erstreckt sich über 154 Kilometer von Brilon im Sauerland bis nach Dillenburg in Hessen. In den Wintermonaten verwandelt sich der Weg in den höheren Lagen in eine schneeweiße Winterlandschaft. Der knirschende Schnee unter den Wanderschuhen und die verschneiten Bäume schaffen eine Atmosphäre, die die Sinne belebt und die Seele berührt. Teile des Weges werden im Winter ebenfalls als Langlaufloipe gespurt, so dass auch Wintersportler*innen den Rothaarsteig für ihre Auszeit im Schnee nutzen können.
Bevor man sich auf das Winterabenteuer auf dem Rothaarsteig einlässt, ist eine gründliche Vorbereitung ratsam, dies sollten die Wandernden wissen. Katharina Schwake-Drucks und Ilka Robke als Expertinnen des Rothaarsteigvereins haben einige Tipps bereit, damit das Wandern im Winter gelingt und viel Freude bereitet. „Das Tragen von wetterfester Kleidung und festem Schuhwerk ist besonders wichtig, um den winterlichen Bedingungen gerecht zu werden“, betont Katharina Schwake-Drucks. Zudem könnten Gamaschen über den Schuhen helfen, damit der Schnee nicht in die Schuhe gerate. Ebenso sollte man darauf achten, dass die Tageslichtstunden im Winter begrenzt sind und daher eine gründliche Planung der Route ratsam ist.
Beim Rothaarsteigverein freut man sich darüber, dass sich ehrenamtliche Wegepaten um die lückenlose Markierung kümmern und die Rundwege mindestens zweimal im Jahr hinsichtlich ihrer Markierung überprüfen und bei Bedarf ausbessern. „Ohne die Unterstützung der ehrenamtlichen Wegezeichnenden wären die Zertifizierungen kaum möglich. Deshalb möchte ich mich bei allen, die uns in ihrer Freizeit unterstützen, ganz herzlich bedanken“, betont Harald Knoche.
Wanderungen im Winter und Sommer sind nicht vergleichbar, denn das Laufen ist im Schnee anstrengender. „Wandernde sind daher langsamer unterwegs und sollten für ihre Tour mehr Zeit einplanen“, rät Ilka Robke, die darauf aufmerksam macht, dass es sein könne, dass Wandernde auch mal durch tieferen Schnee gehen müssen. Der Rothaarsteig ist nicht auf der kompletten Strecke präpariert. Sie empfiehlt, Wanderstöcke für besseren Halt mitzunehmen. Wichtig sei es zudem, den Blick immer mal nach oben zu lenken. Wenn viel Schnee auf den Bäumen liegt, könne es vereinzelt zu Schneebruch kommen, wissen die Expertinnen. Beim Wandern auf dem Rothaarsteig ist es wichtig, auf markierten Wegen zu bleiben. Insbesondere in den Wintermonaten sind sensible Lebensräume und Tiere besonders schutzbedürftig.
Der Rothaarsteig beeindruckt nicht nur im Sommer, sondern bietet auch im Winter besonders schöne Panoramen. Beliebte Aussichtspunkte wie zum Beispiel auf der Niedersfelder Hochheide oder dem Kahlen Asten schaffen unvergleichliche visuelle Erlebnisse, wenn die Umgebung in glitzerndem Weiß erstrahlt. Während der Winterwanderung auf dem Rothaarsteig gibt es für die Wandernden immer wieder Einkehrmöglichkeiten, um sich aufzuwärmen und zu stärken. Traditionelle Gasthäuser bieten regionale Spezialitäten an.
Das Winterwandern auf dem Rothaarsteig ist eine wunderbare Möglichkeit, die winterliche Natur in ihrer reinsten Form zu erleben. Wer dem Alltag entfliehen und die winterliche Stille genießen möchte, findet auf dem Rothaarsteig die ideale Kulisse.
Alle Infos zum Rothaarsteig: www.rothaarsteig.de
Servicenummer des Rothaarsteigvereins: 02974 4994163
E-Mail: info@rothaarsteig.de